



Wassersport und ich, das passt doch gar nicht zusammen – so dachte ich bisher. Bis ich auf einer Party einen Bekannten traf, der Stand up Paddel Boards verleiht und Kurse bzw. auch Touren damit anbietet. Er erzählte mir etwas von Gymnastik/Yoga („Du machst doch auch sowas, oder“) auf eben diesen Boards. Gute Idee, dachte ich mir, da ich ein wirklicher Outdoor-Freak bin und jede Gelegenheit nutze, draußen zu sein.
Und so startete ich ganz unbedarft mit zwei Freundinnen meine SUP Pilates „Karriere“. In der Nähe meines Wohnortes befindet sich ein kleiner Fluss, der sich wirklich malerisch durch die Landschaft schlängelt. An diesem vollzogen wir unsere erste Kurseinheit – und es machte wirklich wahnsinnig viel Spaß. Die Pilates Übungen lassen sich wunderbar auf dem Board ausführen. Man hat genug Platz und durch die dynamisch schwingende Unterlage in jedem Moment ein wunderbares propriozeptives Krafttraining. Der Himmel und die Sonne spiegeln sich, leise plätschert das Wasser und die Vögel zwitschern. Genial!
Da ich vorher keinerlei Kenntnisse besaß und offensichtlich auch kein Naturtalent im Paddeln bin, ist die An- und Abreise zu unserem Kehrwasser in einer idyllischen Kurve die größte Herausforderung. Dort verankern wir die Boards kreisförmig und „turnen“ darauf herum. Die Boards bewegen sich dabei im Kreis des Kehrwassers, so dass man immer eine neue Aussicht hat. Um dem Flussverlauf folgen zu können sollte man die Kurventechnik beherrschen. Da dies nicht der Fall ist, lande ich regelmäßig in der Uferböschung (die teilweise mit Brennnesseln bewachsen ist) oder unter den herabhängenden Ästen der Bäume.
Als mich dann Rainer Almer von no limit sup (www.nolimit-sup.de) fragte, ob ich auch die Ausbildung zum Stand up Paddeling Instruktor beim VDWS (Verband deutscher Wassersport) mit machen möchte, war die Antwort klar: ja! Dort bekommt man wirklich fundiertes Wissen vermittelt: Naturschutz, Wetterkunde, Paddeltechnik, Erste Hilfe, Methodik/Didaktik und vieles mehr (www.vdws.de). Als Wassersport Greenhorn war ich irre stolz, die Prüfung im Mai 2017 bestanden zu haben.
Seit dieser Zeit biete ich einmal wöchentlich auf unserem Flüsschen SUP Pilates an. Auch am Wochenende steigt die Nachfrage für Paddeltechnik und/oder SUP Pilates Kurse. Die Saison geht je nach Wetter von Mai bis September. Tja, und hin und wieder fällt auch jemand ins Wasser. Weniger beim Pilates als bei der An- und Abreise. Mit einer Garnitur Wechselkleidung und guter Laune haben bisher alle diese Situationen gut gemeistert. Um den Wellnessfaktor noch zu unterstützen, gibt es zum Abschluss immer noch ein Schlückchen Prosecco und/oder Bier/Wasser, das ich in meiner Kühltasche dabei habe.
Ein Kurzurlaub, ein faszinierendes Naturerlebnis, Entspannung und dazu noch ein hervorragendes Gesundheitstraining, das ist SUP-Pilates!
Infos:
Was ist Stand up Paddling:
Eine Mischung aus Surfen und Kajak fahren, der Paddler steht dabei mittig und hüftbreit auf dem Brett. Antrieb erfolgt über ein langes Stechpaddel.
Boards:
Es gibt feste Boards oder aufblasbare, sogenannte ISUPs (Infos dazu unter www.isup.info). Sie haben den Vorteil, dass sie leichter zu transportieren sind. Meist werden diese auch im Verleih angeboten
Kleidung:
Bikini und Sportkleidung darüber oder eigentlich alles, womit man sich wohlfühlt, was schnell trocknet und bequem ist. Neoprenanzüge sind bei schlechterem Wetter von Vorteil, man sollte aber für das Pilates darauf achten, dass sie nicht einengen oder unbequem sind.
Autor

Lukas Fehling
Webdesigner und Blogger
Lukas Fehling ist selbstständig als Webdesigner, Podcaster für den Freelancer Podcast und als Projekt Leiter für diverse Projekte tätig.